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29 März 2024

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„Früh genug an die Fliesen denken!“

Interview mit Eckhard Wäsche, Inhaber der Firma Helms & Wäsche GmbH in Eicklingen, über Keramik im Bad.

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stock.adobe.com - sonyakamoz

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Mal ganz allgemein gefragt: Was muss ich bei der Fliesenplanung für mein Neubauprojekt beachten?

EW: Es lohnt sich wirklich, dieses Thema schon früh auf dem Zettel zu haben. Fliesen sind hochwertige Produkte, und das hat natürlich Auswirkungen auf die Kosten. Es macht also Sinn, schon frühzeitig Klarheit darüber zu gewinnen, welche Art der Befliesung ich bei mir realisieren möchte und welches Budget ich dafür einplanen muss, um nicht am Ende meiner Bauphase eine unschöne Überraschung zu erleben.

Sie würden also empfehlen, sich schon beraten zu lassen, bevor man die Planung des Hauses angeht?

EW: Ja, das kann auf keinen Fall schaden. Wir hier in Eicklingen sind zum Beispiel ein Fachbetrieb mit Ausstellung. Kunden und Interessenten können sich bei uns einen Überblick über die Möglichkeiten verschaffen und im persönlichen Gespräch ihre Wünsche konkretisieren. Diese lassen sich dann bepreisen und sowohl bei der Planung als auch bei der Finanzierung berücksichtigen.

Sie sprechen die Möglichkeiten an. Die Vielfalt ist wahrscheinlich eher groß?

EW: Na klar! Sie müssen bei der Auswahl Ihrer Fliesen zwei Aspekte beachten. Der eine ist die Optik, also zum einen das Design der Fliese, zum anderen ihre Größe. Der zweite Aspekt ist die Materialqualität. Wir arbeiten heutzutage zum Beispiel fast ausschließlich mit Feinsteinzeug, das fest gebrannt und deshalb nicht glasiert werden muss. In den besten Qualitäten sind die einzelnen Fliesen dann noch rektifiziert, das heißt, ihre Ränder werden nach dem Brennen noch exakt beschnitten, sodass die einzelne Fliese maximal passgenau ausfällt.

Thema Design. Was gibt es dazu zu sagen?

EW: Auch hier überwältigt die schiere Vielfalt der Möglichkeiten. Sie reicht von einfachen Ausführungen, die schon solide Qualität für kleinere Budgets liefern, bis hin zu individuellen Einzelstücken aus Fliesenmanufakturen. Man hat hier wirklich kaum Grenzen der Gestaltung. Reizvolle Gesamtkonzepte lassen sich zum Beispiel auch herstellen, wenn man eine Fliesenserie zugrunde legt, dann aber die verschiedenen Bereiche – Boden, Wand, Dusche – mit Modellen mit verschiedenen Oberflächen ausführt. Matt, glatt, aufgeraut. So entsteht ein harmonisches Erscheinungsbild, das trotzdem durch attraktive Kon­traste strukturiert ist.

Sie denken also bei Ihren Planungen immer ans große Ganze und nicht nur an die einzelne Fliese?

EW: Unbedingt! Die Fliese ist am Ende Bestandteil eines kompletten Innendesigns, und so behandeln wir sie auch. Fliesen lassen sich zum Beispiel unglaublich spektakulär kombinieren mit anderen Werkstoffen, sei es nun Naturstein, Holz oder Metall. Das kann dann auch eine Chance sein, sehr hochwertige Produkte zu verbauen, ohne das Budget zu überreizen, weil nur bestimmte Flächen in Fliesenoptik gebracht werden müssen. Der Anspruch sollte immer sein, komplette Lösungen zu schaffen. Wir bauen zum Beispiel auch Waschtische oder sorgen mit Details für besondere Akzente, zum Beispiel einer Wandnische in der Dusche, die beleuchtet ist. Am Ende muss alles zusammenpassen, denn wohlfühlen will man sich ja im ganzen Bad.

Welche aktuellen Trends erkennen Sie aus Ihrer alltäglichen Praxis im Fliesenbereich?

EW: Über einen habe ich gerade schon gesprochen. Die Teilverfliesung ist zur Zeit beliebt, also die Kombination von Fliesen mit anderen Wand- und Bodenmaterialien. Ein zweiter Trend geht definitiv zur großformatigen Fliese. Das größte XXL-Modell, das wir verbrauchen, hat eine Fläche von 1,60 mal 3,20 Meter. Damit können Sie die heute immer häufiger gefragten fugenlosen Lösungen umsetzen, inklusive der im Neubaubereich meist eingesetzten ebenerdigen, begehbaren Duschen.

Als Laie habe ich nicht unbedingt die Fantasie, mir auf Basis einer Fliese den gesamten späteren Raum vorzustellen. Wie helfen Sie mir da weiter?

EW: Die Möglichkeiten der Visualisierung haben sich zum Glück auch weiterentwickelt. Ich könnte Ihnen auf der Grundlage Ihres Bad-Grundrisses eine 3D-Vorschau erstellen, mit der Sie die Wirkung Ihrer Wunschfliese aus verschiedenen Perspektiven erleben, bevor wir mit der Umsetzung beginnen. Diese Simulation lässt sich natürlich dann im Gespräch weiterentwickeln und bearbeiten. So lange, bis Kopf und Herz sagen: Das wird mein Bad!

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