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19 April 2024

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Dezember 2018

Liebe Leserin, lieber Leser,

nun war das Jahr 2018 fast schon vorbei, und viele von uns dachten vielleicht: Schlimmer kann’s ja nicht mehr werden. Auf jeden Fall dachten das die Fußballfreunde unter uns, die sich für viel Geld ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft gekauft haben und es auf dem Rücken beflocken ließen mit „Hansi“, „Tommy“ oder „Matze“. Und dann zuerst das Debakel in Russland, wonach Hansi, Tommy und Matze aber noch die Hoffnung hatten, dass man wenigstens nach den Spielen in der Nations League das teure Tuch noch mit Würde tragen könnte. Und peng! – noch mal weit gefehlt! Jetzt wartet das weiße Shirt mit dem schwarzen Adler verschämt im hintersten Winkel des Kleiderschranks auf bessere Tage.

Das ist schlimm, das stimmt schon. Aber es ist nicht die deutsche Urkatastrophe, von der niemand auch nur im entferntesten für möglich gehalten hätte, dass sie eines Tages eintreten könnte. Langsam dämmert es Ihnen wahrscheinlich, oder? Genau: Die „Lindenstraße“ wird abgesetzt. Das ist ungefähr so, als würde man in Frankreich den Arc de Triomphe in Paris schänden. Wobei, Moment mal, ist nicht das auch erst kürzlich passiert?

Aber zurück zur deutschen Tragödie. Das wahre Ausmaß der Entscheidung, die herzlose TV-Verantwortliche fällten, wird uns erst im nächsten Jahr so richtig klar werden. Garantiert werden überall seriöse Selbsthilfegruppen aus der Erde sprießen, in denen treue Serienanhänger in Anstand und Würde die Frage beantworten werden, ob es ein Leben nach der Lindenstraße geben kann. Außerdem ist unbedingt damit zu rechnen, dass überregionale Möbelketten mit skandinavischem Hintergrund uns das komplette Wohnzimmer der Beimers in Einzelteilen anbieten werden, damit wir uns nach bebilderter Anleitung dieses Stück Fernsehgeschichte Schritt für Schritt bei uns zu Hause installieren können. Und dann ist zu guter Letzt auch nicht auszuschließen, dass die Lindenstraße komplett zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wird, zu dem, wenn wir richtig informiert sind, auch bald das Jodeln gehören soll.

Also ein wahrhaft schwieriges Jahr, dieses 2018. Gibt es denn auf der anderen Seite auch etwas Positives zu verbuchen, wenn man so zurückschaut? Auf jeden Fall! Wir können von Donald J. Trumps Amtszeit ein weiteres Jahr abziehen – und das völlig unabhängig davon, wie lang sie noch gehen wird. Das ist nicht nur wunderbar, sondern gleichzeitig der Beweis, dass der wahre Trost nur in der Mathematik zu finden ist.

Nun aber Schluss mit Rückblicken. Schließlich beginnt ja auch noch ein neues Jahr, und dieses verdient, dass wir Wünsche haben, die in Erfüllung gehen sollen. Wünsche? Das erinnert uns an diesen herrlichen jüdischen Witz: Ein Mann geht zum Rabbiner und sagt: Rabbi, ich wünsche mir, ewig zu leben. Darauf der Rabbi: Dann musst du heiraten. Der Mann runzelt die Stirn: Wieso das? Lebe ich ewig, wenn ich heirate? Der Rabbi: Nein, aber dann verschwindet der Wunsch!

Wie auch immer. Ihnen wünschen wir fröhliche und besinnliche Feiertage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und einen nicht allzu schmerzlichen Abschied von der „Lindenstraße“. Wir sehen uns wieder – in 2019!

Ihr Team von SB&W

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