• Sie haben Fragen oder Anmerkungen? Tel.: 05141 - 299 50 60 |
  • Kontakt

28 März 2024

bildbildbildbild

Dezember 2021

Liebe Leserin, lieber Leser,
passend zur unglaublich herausfordernden Aufgabe, die Verkehrswende zu meistern, hat sich Deutschland also eine Ampel-Regierung gegönnt. Das ist natürlich schon rein farblich zu begrüßen, schließlich würde sich auch eine Discokugel nicht damit begnügen, nur in einer Farbe rumzuglitzern. Los geht’s also mit Rot-Grün-Gelb. Wir drücken die Daumen, dass Christian Lindner keine Bazooka ziehen muss und Annalena Baerbock kein Buch über Außenpolitik abschreibt.
Und was wünschen wir unserem neuen Bundeskanzler, der vor seinem Jobwechsel gerne als „Scholzomat“ bezeichnet wurde? Wir wünschen ihm eine Runde Deutschunterricht in der zweiten oder dritten Klasse, nämlich genau die Lerneinheit, in der unsere Kinder lernen, was ein Fragezeichen ist. Jetzt denken Sie: Wozu denn das, das weiß doch jeder? Nicht unbedingt. Ein Fragezeichen markiert eine Frage, was bedeutet, dass auf sie eine Antwort folgt. Das hat unser Bundesscholz aber tatsächlich noch nicht so richtig verinnerlicht.
Fragen Sie Olaf zum Beispiel, wie er zu einem diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking steht, wird er Ihnen vielleicht einen kleinen Vortrag über die Qualitäten von in Freilandhaltung produzierten Frühstückseiern halten. Fragen Sie ihn, was er einem gewissen Herrn Putin aus Moskau am Telefon sagen würde, falls dieser tatsächlich als Silvesterspektakel mit seinen Jungs in der Ukraine einfiele, würde unser aller erster Olaf Ihnen vielleicht von einem Hundewelpenwaisen berichten, das von einem Truthahn adoptiert und zu einem veritablen Schäferhund aufgezogen wurde.
In anderen Worten: Wenn Sie unseren neuen Bundeskanzler etwas fragen, bekommen Sie viele interessante Dinge zurück, aber mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit niemals eine Antwort auf Ihre Frage. Bevor Sie sich jetzt aber so verwundert die Augen darüber reiben, wie die französischen Journalisten, die einfach nicht fassen konnten, das Scholz bei seinem ersten Auslandsbesuch in Paris ihre Fragen ablehnte, als handele es sich bei ihnen um steinharte Baguettes, bevor Sie sich vielleicht sogar etwas empören, sollten Sie über die Vorteile des Nichtantwortens nachdenken. Die Scholzstrategie kann nämlich die Eintrittskarte in eine vollkommen konfliktfreie Beziehungsära werden.
Werden Sie in Zukunft von Ihrem Lebenspartner oder Ihrer Lebenspartnerin gefragt, wie Sie seine oder ihre neue Frisur finden, erzählen Sie im Gegenzug einfach etwas über berühmte Vulkanausbrüche, spektakuläre Flugzeugabstürze oder Säcke Reis, die irgendwo in China umfallen. Und wenn Sie gefragt werden, wo Sie gestern Abend so lange waren, dann könnten Sie zum Beispiel ein kurzes Referat über das Laichverhalten von Lachsen halten. Sie werden es merken: Schon nach kürzester Zeit quillt Ihre Beziehung über vor lauter neuer wissenswerter Themen, während die wirklich heißen Eisen stillschweigend abkühlen.
Zur Discokugel müssen wir noch mal zurück. Und die führt uns weg aus dem Kanzleramt hin nach Downing Street Number 10, wo der britische Premierminister residiert. Da hatte man offensichtlich eine super Idee zu Weihnachten. Um hautnah zu erfahren, wie unwohl man sich mitten in der Pandemie auf einer Weihnachtsfeier fühlt, hat man einfach eine veranstaltet und es mal so richtig krachen lassen. Als dann Beteiligte gefragt wurden, was da los war, wand man sich raus mit dem Hinweis auf dienstlich notwendige Zusammenkünfte, die mitunter auch schon mal mit Wein und Käse stattfinden müssen, mit Polonaise und Discokugel. Das ist noch nicht ganz gescholzt, aber die Richtung stimmt.
Wir wünschen Ihnen in erneut angespannter pandemischer Lage, dass Sie das Jahr gesund und zufrieden beschließen können, besinnliche Feiertage im Kreis Ihrer Lieben verbringen und in ein neues Jahr rutschen, in dem wie immer nicht alles anders, aber vieles besser werden muss!

Ihr
Team von SB&W

Bauvorhaben dieser Ausgabe

Anzeige ad

© Copyright mvc.medien