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18 April 2024

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Februar 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist keine gute Zeit für Comebacks. Das musste kürzlich auch Jürgen Klinsmann erfahren, unser aller Sunnyboy von einst, der schwäbelnde Onkel aus der Sommermärchen-WM von 2006. Da hatte er die an sich gute Idee, sein Comeback in Deutschland in Berlin zu versuchen, und gut ist die doch schon deswegen, weil hier bereits so viele Schwaben total erfolgreich angekommen sind. Aber Klinsi? Braucht nur ein paar Wochen, um zu merken, dass er da auf der Bank von Hertha BSC gar nicht alleine sitzt, sondern außer ihm auch noch ein paar Reservespieler und ein Manager.

Okay, denkt sich der Bäckerbub aus Stuttgart, das mit den Reservespielern kann ja sogar ganz praktisch sein, die wechselt man ein, wenn die Elf auf dem Platz weiter so rumgurkt wie bisher in der Saison. Aber der Manager? Und dann sitzt dieser Herr Preetz nicht mal still da, dass man ihn einfach übersehen könnte. Im Gegenteil: Der ruft sogar noch Anweisungen aufs Feld, sodass man selbst plötzlich das Gefühl bekommt, man wäre nur eine Bauchrednerpuppe und das Sprechen übernimmt wer anderes.

Da hat der einst strahlendste Jürgen von allen dann die Notbremse gezogen. Aber wie teilt man so drastische Entscheidungen am besten der Öffentlichkeit und dem eigenen Team mit? Jetzt war es zum Glück so, dass „The Diver“, wie man ihn in England nennt, inzwischen fest verwurzelt ist in den USA und sich von deren Staatsoberhaupt abgucken konnte, wie man das macht. Na klar, mit den Sozialen Medien! Donald macht’s auf Twitter, da blieb für Klinsi noch Facebook über. Zack, Rücktritt gepostet, die Jungs aus der Mannschaft haben ja schließlich alle ein Smartphone und kriegen raus, dass das Training heute ausfällt.

Comeback missglückt. Genau wie bei „Sabine“. Die hatte sich gedacht: Was „Kyrill“ damals konnte, kann ich locker auch. Und deshalb ist sie vor die Presse getreten und hat großspurig das Comeback des Wintersturms angekündigt. Mit der Presse hatte sie da Glück, die glaubt so was gerne und macht dann gleich Jahrhundertwind draus. Die Folge: Tausende Menschen in Celle und Umland haben den kompletten Samstag damit verbracht, ihre Topfblumen in Gartenbunker zu bringen, Vogelhäuschen einzubetonieren und alles, was sich nur ein paar Zentimeter bewegen könnte, fest zu vertauen. Und dann? Ein ehrlich gesagt ziemlich laues Lüftchen, das nur denjenigen Menschen wirklich Angst machen konnte, die diese auch vorm Krümelmonster haben.

Aber jetzt mal kurz überlegen. Geht denn da echt gar nichts in Richtung Comeback? Ach nee, Moment mal, da war doch gerade… Tatsächlich. Die SPD. In Hamburg. Gewonnen. Wie konnte das passieren? Vor allem wahrscheinlich, weil die CDU ihr „C“ wiederentdeckt hat und ganz im christlichen Sinn mildtätige Schützenhilfe gab. Das ging natürlich nicht direkt. Man musste es „über die Bande“ machen und zuerst in Thüringen mit der AfD rumschmusen. Das allerdings hatte dann den gewünschten Effekt: Man verzichtete in Hamburg auf größere Wählerstimmanteile und überließ der alten Tante Sozialdemokratie die Bühne fürs Comeback.

Mann gut, dass ein Thema kein Comeback braucht. Nämlich das eigene Zuhause. Es steht immer hoch im Kurs und braucht dafür weder Twitter noch Facebook. Und die blöde Sache mit dem einbetonierten Vogelhäuschen kriegen wir im Frühling schon wieder rückgängig gemacht.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die Bau-, Umbau- und Modernisierungssaison. Und drücken zusammen mit Klinsi die Daumen, dass Sie in diesem Jahr Ihr Sommermärchen wahr werden lassen.

Ihr Team von Schöner Bauen & Wohnen

Bauvorhaben dieser Ausgabe

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