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14 Oktober 2024

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„Man deckt das Dach für mehr als eine Generation.“

Interview mit Ekhard Wilkens, Inhaber der Lachendorfer Firma Heine Bedachungen, über Qualität auf dem Dach.

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Mal ganz allgemein gefragt: Was sollte ich bei meiner Dachplanung beachten?

EH: Wenn wir als Dachdecker ins Spiel kommen, sind ja schon ein paar Entscheidungen gefallen. Von der Architektur kommt die Form des Daches, und die Zimmerleute haben den Dachstuhl ausgeführt. Dann sind wir an der Reihe. Wenn Sie an eine Bedachung mit Steinen denken, was ja die allermeisten tun, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten: einen Betondachstein oder eine Tonziegel.

Wie unterscheiden sich diese Alternativen?

EH: Vor allem in der Qualität. Der Betondachstein hat eine Kunststoffbeschichtung, die nicht ganz so langlebig ist wie die keramischen Oberflächen der Tonziegel. So können zum Beispiel unschöne Verfärbungen eher auftreten, als man sich das wünscht. Mehr Qualität bietet sicherlich der Tonziegel. Und ich würde immer empfehlen, hier nicht auf Qualität zu verzichten. Man deckt das Dach für mehr als eine Generation, für eine so langfristige Angelegenheit sollte man nicht schon zu Beginn Kompromisse eingehen.

Gibt es denn in der Welt der Tonziegel noch viele Unterschiede?

EH: Auf jeden Fall, hier steht Ihnen die komplette Vielfalt zur Verfügung. Es gibt zum Beispiel zwei verschiedene Beschichtungen. Zum einen die Engobe, das ist farbige Tonschlemme, die vor dem Brennen der Ziegel aufgetragen wird. Sie sorgt also für eine Farbpalette, die weit über die bekannte naturrote Scherbe hinausgeht. Eine zweite Möglichkeit der Beschichtung ist die Glasierung, die an Sonnentagen ordentlich Glanz aufs Dach bringt.

Und mit der Tonziegel entscheide ich mich zu hoher Langlebigkeit?

EH: Ja, das können Sie in unserer Region häufig sehen, wenn Sie an alten Scheunen vorbeifahren. Da liegen nicht selten Ziegel drauf, die schon ein Jahrhundert auf dem Buckel haben.

Das Dachdecken selbst ist ja ein sehr traditionelles Handwerk. Hat sich im alltäglichen Tun in den letzten Jahren viel verändert?

EH: Ja, unsere handwerklichen Vorgaben werden ständig auf Veränderungen angepasst. Nehmen Sie zum Beispiel den Wandel der Witterungsverhältnisse. Es gibt heute mehr Sturmereignisse als früher. Für uns bedeutet das: Die Dachsteine werden ganz anders verklammert, um auch starkem Wind standzuhalten. Ein anderes Beispiel für die stetige Weiterentwicklung ist die Dämmung.

Daran ist Ihr Gewerk auch beteiligt?

EH: Selbstverständlich. Wir legen die vom Hausinneren her betrachtet letzte Folie, also die Bahnen unter den Dachsteinen, die das Gebäude winddicht machen. Es ist immens wichtig, hier kompetent und sorgfältig vorzugehen, denn später kommt man an diese Abdichtung nur wieder heran, wenn man vorher das Dach abträgt. Und das möchte man natürlich möglichst vermeiden.

Das klingt nach einem Plädoyer für einen qualifizierten Fachbetrieb?

EH: Dieses Plädoyer muss ich ja schon in eigener Sache halten. Aber tatsächlich möchte ich Bauherren empfehlen, sich die Betriebe, mit denen sie zusammenarbeiten möchten, einfach mal selbst anzuschauen. Ein gutes Dach beruht auf hochwertigen Materialien – und eben auch auf handwerklich perfekter Umsetzung. Übrigens macht ein frühzeitiges Gespräch sowieso Sinn, um das Vorhaben aus fachlicher Sicht zu prüfen, bevor man mit dem Bauen beginnt.

Was kann dabei herauskommen?

EH: Zum Beispiel eine Dachneigung, die ein paar Grad zu flach angesetzt ist, vielleicht aus ästhetischen Gründen. Wir können einschätzen, ob bei einer solchen Neigung später der Regen korrekt abfließen kann. Und wir können rechtzeitig empfehlen, das Dach vielleicht doch ein wenig steiler anzulegen.

Gibt es weitere Aspekte, die ich beachten muss?

EH: Ein großes Thema ist die Nutzung des Daches. Zum Beispiel, wenn Sie eine Photovoltaikanlage oder Solarthermie betreiben möchten. Auch hier lohnt sich ein frühzeitiges Gespräch, um die Planungen und die Einschätzung des Fachmanns optimal unter einen Hut zu bekommen.

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