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14 Oktober 2024

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Juni 2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

schließen Sie mal kurz die Augen und denken Sie an etwas, das ihnen wirklich richtig fehlt. Das könnte etwas ganz Banales sein, zum Beispiel die hausgemachte Erdbeermarmelade, die es früher bei Oma und Opa gab. Es könnte aber auch etwas Komplexeres sein, zum Beispiel Frieden in Europa. Oder es ist etwas Realistisches, das Sie sich selbst ohne Probleme organisieren können. Zwei Kugeln Eis zum Beispiel, Himbeere und Joghurt, Ihre Lieblings-Eisdiele werden Sie kennen.

Anders wird es sich verhalten, wenn die Bundesregierung mal kurz die Augen schließt und in der Kabinettsrunde gemeinsam überlegt, was ihnen dringend fehlt. Das dürfte ungefähr so ablaufen, als ob man die Nachkommastellen der Zahl Pi aufzählt, also kein Ende in Sicht. Die Ministerinnen und Minister würden bis auf Weiteres die Augen vermutlich nicht wieder aufbekommen, ganz ähnlich wie der Kanzler den Mund.

Was aber in diesem endlosen Reigen an Fehlendem, der von der Digitalisierung bis zur Energiewende reicht, ganz bestimmt auf einem der ersten Plätze stehen dürfte, sind Wohnungen. Schon verwunderlich, immer wieder zu hören, wie viele von ihnen in Deutschland fehlen und wie wenige dazugebaut werden. Was dann zwangsläufig dazu führt, dass junge Familien in Städten ihr Dasein bei trocken Brot und Leitungswasser fristen müssen, weil der Rest des Haushaltsbudgets für die Miete draufgeht.

Jetzt könnte man den Kopf in den Heidesand stecken und schlussfolgern, dass hier ein unlösbares Problem vorliegt. Andererseits könnte man sich auch ein Beispiel am FC Bayern München nehmen, denn die haben einen Trainer gesucht und festgestellt, dass in dieser Aufgabe vielleicht auch ein unlösbares Problem steckt. Und was haben Sie getan? Aus lauter Verzweiflung ihren D-Jugend-Trainer auf die Profibank gesetzt? Pustekuchen. Sie haben Lösungen gesucht und schließlich eine gefunden.

Aufgeben zählt also nicht. Und warum sollte man auch? Es gibt wieder Baugebiete, und es gibt wieder Zeichen, die auf eine Entspannung erwartbarer Baukosten hindeuten. Vielleicht muss man ein bisschen kleiner planen, als man das vor zwanzig Jahren getan hätte. Aber die Möglichkeit, die eigenen Wohnwünsche im eigenen Haus zu verwirklichen, rücken durchaus wieder in vorstellbare Nähe.

Auch nicht aufgegeben haben kürzlich deutsche Ermittlungsbehörden und stattdessen einen Schlag gegen den Kokainhandel gelandet, mit dem Klitschko einst jeden Gegner ans Hallendach genagelt hätte. Mehrere Tonnen des weißen Zauberpuders haben sie sich geschnappt, im Wert von mehreren Milliarden Euro. Wer jetzt aber denkt: Juchuuu, dann ist der Staatshaushalt ja doch entlastet!, der denkt zu kurz. Denn um die Kokskohle zum Beispiel ins Bürgergeld stecken zu können, muss man das Zeug erstmal verticken, und die einzigen Politker mit passenden internationalen kriminellen Netzwerken sitzen in einer Nichtregierungspartei. Und die einzige, die hart genug wäre, mit den kolumbianischen Bossen einen anständigen Rückkaufpreis zu verhandeln, heißt Agnes Strack-Zimmermann und irrt jetzt die meiste Zeit ihrer Tage in Brüssel durch den Bürokratiedschungel, um ihr Büro zu finden.

Lösungen liegen also nicht immer auf der Hand. Aber geduldig warten kann sich am Ende auszahlen. Welcher Sänger einer 80er Jahre-Reggaeband, der mit krächzender Stimme sein „Legalize it!“ ins Zuhörerrund schmetterte, hätte sich schließlich träumen lassen, dass genau diese Legalisierung eintreten würde und er seinen Song jetzt allenfalls in Russland unters Volk bringen kann, wovon allerdings aus bekannten Gründen abzuraten ist. Hierzulande ist der Joint jetzt okay, und beruhigen soll er ja auch, was so einigen übertriebenen Aufgeregtheiten vielleicht hilfreich entgegenwirkt.

Ganz egal, welche Pläne Sie haben. Wir drücken die Daumen, dass sie gelingen. Auch, wenn es womöglich nur das Nachkochen der Erdbeermarmelade ist, die es damals bei Oma und Opa gab.

Einen mutigen Sommer 

wünscht Ihnen

Ihr Team von SB&W

Bauvorhaben dieser Ausgabe

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