Zwei Feuerwehren unter einem neuen Dach
Neubau für die Ortswehren Hermannsburg und Baven
03.05.2024
Wenn zwei nebeneinanderliegende Ortschaften über Feuerwehrhäuser verfügen, die in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß zu ertüchtigen sind, könnten diese Ortschaften in Wettbewerb zueinander treten, wer das schönste neue baut. Sie können aber auch gemeinsame Sache machen und zusammen in ein neues Haus einziehen. So geschehen in Hermannsburg und Baven.
Das Grundstück, das man für geeignet befand, liegt idealerweise fast auf der Grenze beider Orte in der Billingstraße und dient so als Sinnbild der Kooperation. Zuvor waren hier ein Dachdeckerbetrieb inklusive Wohnhaus untergebracht – Gebäude, die nach Erwerb des Standorts abgerissen wurden, um dem Neubauprojekt Platz zu machen.
Entstanden sind eine neue Fahrzeughalle und eine zweigeschossige Wache, beide Gebäudeteile sind optisch elegant durch eine Fuge verbunden, die ein Treppenhaus beinhaltet. Die neue Halle bietet Raum für acht Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge, eine Werkstatt und einen Technikraum. Im Erdgeschoss der Wache befinden sich die Umkleiden und Sanitärräumlichkeiten für die freiwilligen Einsatzkräfte, außerdem ein Büro für die administrativen Aufgaben, mit denen jede Feuerwehr über die operative Rettungsarbeit hinaus beschäftigt ist.
Im Obergeschoss sind weitere Toiletten, eine Küche, der Raum für die Jugendfeuerwehr und ein großzügiger Schulungsraum untergebracht, der durch eine mobile Trennwand in die passende Veranstaltungsgröße gebracht werden kann.
„Ich bin besonders zufrieden mit der Gliederung der Flächen“, sagt Heike Grünhagen, beim beauftragten Architekturbüro BothmerHübner Partnerschaft zuständig für die Planung, „alles hier ist perfekt auf die Abläufe und Bedürfnisse der Feuerwehr abgestimmt – vom Alarmeingang bis zu den Wasch- und Umkleidemöglichkeiten.“
Das komplette Gebäude ist in Holzrahmenbauweise errichtet, ohne die Konstruktion übermäßig offenzulegen. Die Fassade im Bereich des Erdgeschosses ist verklinkert, im Obergeschoss setzen Faserzementplatten einen spannenden Akzent, der dem Erscheinungsbild Leichtigkeit schenkt.
Nicht nur die Verwendung des Materials Holz versteht sich als Beitrag nachhaltigen Bauens. Auch die Gebäudetechnik erweist sich auf Stand der Zeit. Für angenehme Temperaturen in der Halle und der Wache sorgt eine Sole-Wasserwärmepumpe, auf dem Satteldach sind die Kollektoren der hauseigenen Photovoltaik-Anlage zu sehen. Und die Beleuchtung im Innenbereich ist selbstverständlich mit energiesparenden LED-Leuchtkörpern ausgeführt.
„Ein Thema, das uns bei der Planung besonders am Herzen lag, war die Akustik“, sagt Heike Grünhagen, „wir haben beispielsweise in der Halle mit speziellen Holzfaser-Elementen an der Decke den Raumklang so eingestellt, dass sich die Leute nach stressigen Einsätzen entspannt unterhalten und austauschen können. Das ist leider nicht in jeder Halle einer solchen Größe der Normalfall.“
Wenn die Feuerwehren von Hermannsburg und Baven sich ihrem neuen Zuhause nähern, werden sie von zwei Farben in Empfang genommen: einem zurückhaltenden Anthrazit und einem knalligen Rot als Kontrastton. Zwei Farben, die ebenfalls sinnbildlich verstanden werden können. Das zeitlose Grau als Zeichen dafür, dass man hier gebaut hat, um für eine lange Zeit zu bleiben. Und das signalhafte Rot als Symbol dafür, dass hier alles bereitsteht, um für den nächsten erfolgreichen Einsatz.
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