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28 März 2024

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Dezember 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,

jeder von uns kennt den Moment, wenn die Kassiererin oder der Kassierer an der Supermarktkasse fragt, ob man den Bon haben möchte. Wer jetzt nicht akribisch den Einkauf gegenrechnen will oder ein Haushaltsbuch mit Originalbelegen führt oder die ganze Rutsche für jemand anderen besorgt, winkt häufig dankend ab, vielleicht ja sogar mit dem hehren Vorsatz, Papier zu sparen. Das allerdings können wir schon bald vergessen, denn in Zukunft rieselt es Bons wie früher mal zu Weihnachten Schnee.

Per Gesetz ist nämlich dann jede Ware, die eine Käuferin oder einen Käufer findet, belegpflichtig. Sie kaufen ein paar Bananen. Bon. Sie kaufen einen Lolli am Kiosk. Bon. Bon, Bon, Bon, bis die Manteltaschen platzen. Der Staat erhofft sich mit dieser Zwangsmaßnahme, weitere Steuerlöcher zu stopfen. Aber ist dieser Plan wirklich die vielen hundert Kilometer Einkaufsbonpapier wert, die dafür durch die Kassen rattern? Oder anders gefragt: Könnte man stattdessen nicht einfach auf die Milliardenausgaben für eine Verkehrsmaut verzichten, die am Ende sowieso gar nicht kommt?

Es ist also alles auch eine Frage der Ausgaben. Und da klemmt in Deutschland ja nun eindeutig etwas. Das kann man zum Beispiel jeden Tag live erleben, wenn man hierzulande mobil telefonieren möchte, eine Technologie, die laut Recherche in Wikipedia schon seit ein paar Jahrzehnten zur Verfügung stehen sollte. Bei uns aber? Pustekuchen. Die Strategie heißt hier „Mut zum Funkloch“, die Netzabdeckungskarte sieht aus wie eine Scheibe Schweizer Käse.

Wenn man dann aber beschließt, Freunde und Verwandte einfach direkt zu besuchen, statt nur abgehackt mit ihnen telefonieren zu können, landet man direkt im nächsten Nachholbedarf. Zumindest, wenn man diese Reise umweltgerecht unter Verzicht des eigenen PKW antritt und sich ein Bahnticket kauft. Das musste ja gerade eben sogar Weltretterin Greta Thunberg erfahren, als sie nach langer Odyssee die willkommene Heimreise antrat und nur das kleine Pech hatte, dass auf dem Weg von Spanien (Klimakonferenz) nach Schweden (Wohnort) Deutschland dazwischenliegt. Nachdem ihre Twitter-Info, dass sie gezwungen sei, nach unvorhergesehenen Zugwechseln nun auf dem Boden eines ICE sitzen zu müssen, brach eine Welle der Reaktionen über die Arme herein, die es selbst – Greta die Große eben – jedoch relativ locker nahm und sich freute, wie viele Menschen bereit sind, sich für ein nachhaltiges Reisen das Wochenende zu ruinieren.

Es gibt also Handlungsbedarf im letzten Kabinett Merkel. Drücken wir die Daumen, dass der Beginn eines neuen Jahrzehnts ausreichend positive Energie verströmt, auch die etwas müde wirkenden Koalitionspartner ansteckt. Vielleicht haben sie ja bisher eine Sache einfach nur missverstanden. Die Forderung der „Fridays for Future“, schnell aus der Kohle auszusteigen, meint nicht umgangssprachlich „auf Geld verzichten“. Für sinnvolle Ausgaben soll ruhig nach wie vor genug Kohle da sein.

Herausforderungen über Herausforderungen. Aber eins ist sicher. Das laufende Jahr wird gehen, das nächste Jahr wird kommen. Ins Haus stehen die besinnlichen Tage der Weihnachtsfeier und die beliebten Tage „zwischen den Jahren“, die so viele Menschen nutzen, um runterzukommen, innezuhalten, zu entschleunigen. Und über die guten Vorsätze nachzudenken, mit denen man in der Silvesternacht bei den Mitfeiernden angeben kann.

Wir wünschen Ihnen ein gelingendes Jahresende und drücken unsere Daumen, dass sich Ihre Wünsche und Pläne in 2020 erfüllen!

Ihr SB&W Team

Bauvorhaben dieser Ausgabe

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